Straßenschild Hotel Mama

Wenn die Eltern deine neuen Mitbewohner sind

Ja, meine Eltern wohnen noch bei mir! 😉 So oder so ähnlich… Es gibt Menschen, die wollen oder schaffen es nie aus dem Hotel Mama auszuziehen. Andere wiederum kehren gerne zurück in ihr Kinderzimmer und lassen sich von Mami und Papi bekochen und die Wäsche waschen. Ich gehöre wohl nicht dazu. Für die Zeit zwischen Wohnungsauflösung und Takeoff der Pura Vida Expedition, bin ich für ein paar Tage wieder zu meinen Eltern gezogen. Wie ist es als „Obdachloser“ wieder bei seinen Eltern einzuziehen? 

Wenn man nach 10 Jahren eigener Wohnung / WG wieder zurück in die Kinderstube zieht, dann kann das auch belastend sein. Aber das hängt wohl auch stark von der eigenen Persönlichkeit ab. Manche wollen es ja bewusst so. Ich zwar nicht, dennoch blieb mir nichts Anderes übrig. Dieser Rückschritt, dieses Downgrade… Nachdem man erfolgreich sein Studium beendet hat, eigenes Geld verdient und auf eigenen Beinen steht. Auch denke ich, dass das für Eltern nicht ganz einfach ist.
Zunächst einmal ist es die Tatsache, dass man kein eigenes Zuhause mehr hat. Die Tatsache, dass man nicht mehr „selbstbestimmt“ tun und lassen kann was man möchte. Es plötzlich wieder eine Art geregelten Tagesablauf gibt. Gemeinsame Mahlzeiten, „wo gehst du hin? Wann kommst du wieder?“. All diese Sachen, die einen schon als Teenager etwas nervig vorkamen, kommen nun noch einmal zurück. Auch wenn es die Eltern sicher nicht böse meinen, ist es doch nervig und anstrengend.

Deshalb habe ich auch Wert daraufgelegt, dass ich die Zeit bis zu meiner endgültigen Abreise (Abflugdatum war damals noch unbekannt), mein Status nicht als „wohnhaft“ bezeichnet wird. Vielmehr eine postalische Adresse und Backup Location. Irgendwas zwischen obdach- und heimatlos. Ich war trotzdem nicht ständig in meiner neuen WG, schließlich galt es ja auch für die Zeit als digitale Nomade zu trainieren. Es war gut vor der „Ausreise“ aus Deutschland noch etwas Zeit nach dem Umzug zu haben. Diese kann man nutzen, um noch einiges zu organisieren und Behördengänge zu tätigen. Wenn man erst einmal weg ist, wird es nämlich komplizierter.

Die Zeit zwischen Wohnungsauflösung und Abflug war am Ende weniger als ein Monat und das war auch in meinen Augen ausreichend lange, ich hatte ja bereits schon Monate zuvor mit Planung und Organisation begonnen. Wohlgleich man sich bewusst sein sollte, dass man die Gelegenheit noch einmal so „intensiv“ Zeit mit der Familie zu verbringen wohl nicht noch einmal bekommen wird. Die WG mit den Eltern werde ich wohl noch einmal kurz haben, wenn ich wieder zurückkehre – irgendwann…

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